Archiv für den Monat August 2013

Schwülst, Bombast, Pathos: der schlimmste Werbespot 2013

… und wahrscheinlich auch einer der teuersten, denn hier ist alles kostbar – selbst der Music-Score wurde von niemand geringerem als Hans Zimmer geschrieben:

Nein, das ist nicht der Trailer für ein kommendes Kino-Highlight, sondern Werbung für den Duft Shalimar von Guerlain, der zumindest damals in den 80er durchaus beliebt war. Und es ist storytelling de luxe, denn erzählt wird hier vor atemberaubender Kulisse (und mit reichlich nackter Haut, zumindest für youtube) die Legende des mogulischen Kaisers Shah Jahan und seiner übergroßen Liebe zu seiner Frau Mumtaz Mahal im 17. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Diese bittersüße Geschichte inspirierte 1925 Jacques Guerlain derart, das er den Duft „Shalimar“ schuf, benannt nach den Gärten von Muhals Palast (sage mir hier niemand, man würde bei talketing nichts lernen…).

So, und wenn dann nun bitte auch alle schmachtenden Damen wieder aus ihrer Ohnmacht erwachen würden, den Duft gibt es schon für die klitzekleine Investiiton ab 50 Euro und riecht übrigens genauso barock wie die Inszenierung des Clips….

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Ziehen immer: nackte Weiber und Autos…

… und keine Sorge, so geschmacklos wie der Titel (was tut man nicht alles für ein bißchen Aufmerksamkeit in dieser infoüberladenen Medienwelt) ist die Werbung gar nicht, um die es hier geht:

„Made of pure muscle“ heisst der Slogan für diese wirklich..äh… innovative Anzeige von FIAT. Ich sehe da weniger Muskeln als vielmehr viele nackte Frauen, die ein fleißiger Grafiker in mühevoller Kleinarbeit zu einem Auto geformt hat.

Doch das wäre natürlich nicht der Rede wert, schon gar nicht im talketing-Blog: Handelt es sich hierbei doch um ein wahres Kunstwerk, was sich dem Betrachter allerdings erst erschließt, wenn er hinter die Kulissen blickt:

Was möchte uns das Unternehmen nun damit sagen? Dass es dem FIAT-Fahrer weniger um PS als vielmehr um BS (Babe-Stärke) geht? Soll hier das alte Klischee von Italien, FIAT und amore bedient werden? Oder ist es ganz einfach so, dass Autos und Frauen zusammengehören, seit Erich Jellinek sein Gefährt nach seiner Tochter Mercedes benannte?

Egal, bewiesen hat FIAT damit zumindest, dass man auch kleine Kugelautos gehörig mit Sex aufladen kann, um Aufmerksamkeit und Käufer zu bekommen…

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